Der Trick mit der Microsoft-Adhoc, so frech narrt Thomas Wolf seine Aktionäre
Hurra, wir sind jetzt Partner des Software-Riesen Microsoft! Das lässt Thomas Wolf in einer Adhoc-Meldung jubeln. Vieles deutet jedoch darauf hin, dass dies nur ein Trick ist, um einen Gewinneinbruch hübsch zu verpacken.
Gestern erschien die aktuelle Ausgabe der „Wirtschaftswoche“ mit einem zweiseitigen Artikel über Thomas Wolf und mich und die Enthüllungen meines Blogs Bilanzcowboys.de; sobald der Beitrag online ist, werde ich ihn hier verlinken.
Quasi zeitgleich versendete RIB eine Jubelmeldung:
Die RIB Software SE hat mit Microsoft eine strategische Allianz zum Aufbau der weltweit ersten Vertikalen Cloud Plattform ‚MTWO‘ für das Bauwesen vereinbart // Auswirkungen auf die EBITDA Prognose für die Geschäftsjahre 2018 und 2019. Hier geht’s zur ganzen → Meldung.
Wie ich die Aktionäre von Thomas Wolf kenne, lesen sie nur die ersten Zeilen und dann verschwimmt der klare Blick auf die eigentliche Botschaft in Freudentränen. Prompt sprang der Kurs um 12% nach oben.
Ich fasse zusammen:
In dieser Nachricht geht es im Wesentlichen um eine angebliche Zusammenarbeit mit Microsoft (also irgendeine von sehr vielen Microsoft-Firmen) „in den Bereichen Artificial Intelligence, Internet of Things und Mixed Reality Anwendungen mit der HoloLens Brille“ (Zitat von RIB).
Wow! Weiß irgendwer genau, was das heißt?
Macht nix. Hauptsache Microdings.
Dann kommt der entscheidende (letzte) Satz: „Die Investitionen in den Aufbau der Plattform werden das EBITDA der Gesellschaft in den Geschäftsjahren 2018 und 2019 jeweils um bis zu 3 Mio. EUR belasten.“
Wie bitte? Eine RIB mit diesen traumhaften Wachstumszahlen kann so einen Klacks nicht ohne Einbruch bewältigen? Für mich liest sich das wie eine versteckte Gewinnwarnung.
100% mehr Wachstum (operatives EBITDA) meldete Wolf noch im Zwischenbericht Q3 für das Jahr 2017. Vor ein paar Tagen musste er diesen Traumwert arg runterdimmen und schrieb in einer Meldung über die vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2017 von 10,6% Umsatzwachstum (EBITDA +22,9).
Baut da einer vor für den Absturz 2018?